Die Walhai Tour auf Holbox oder der Isla Mujeres ist ein absolutes Must-See in Yucatán. Die majestätischen Tiere kommen jedes Jahr zwischen Mai und September in den Golf von Mexiko, um sich dort in großen Gruppen von Plankton zu ernähren.

Der Moment, in dem so ein gewaltiger Walhai nur wenige Meter an dir vorbeischwimmt, ist einfach unbeschreiblich! Du kannst ihm direkt in die Augen schauen und sein hypnotisierendes Muster aus nächster Nähe bestaunen.

Nachhaltige Walhai Tour Anbieter

Damit dieses Naturwunder auch noch weiteren Generationen erhalten bleibt, ist es wichtig, dass du dich vorher genauestens über die verschiedenen Tour-Anbieter informierst und dir einen aussuchst, dem das Wohl der Tiere wichtig ist.

Zudem gibt es von Mexiko selbst strenge Auflagen für die Touren. Beispielsweise ist die Anzahl der Boote und die Zeit, die sie bei den Walhaien verbringen dürfen, beschränkt.

Es gibt haufenweise Anbieter vor Ort und wenige Rezensionen online. Wir haben uns auch mit anderen Reisenden unterhalten, und die standen auch vor dem selben Problem.

Nach viel Recherche haben wir uns letztendlich für Willy’s Whale Shark Tours auf Holbox entschieden.

Eckdaten der Walhai Touren

Beste Jahreszeit für die Beobachtung

Das Plankton im Wasser vermehrt sich um einiges besser in warmen Bedingungen.

Da das die Leibspeise der Walhaie ist, sind vor allem die Sommermonate von Mai bis September gut geeignet, um eine Tour zu den Walhaien zu wagen. Die Chancen, die Tiere anzutreffen, sind in den Monaten Juli und August.

Denk aber dran, dass es sich um wilde Tiere in freier Natur handelt und da wirklich nichts mit absoluter Sicherheit garantiert werden kann. Es passiert auch öfter, dass Touren mal leer ausgehen. Geld zurück gibt es dafür selbstverständlich nicht.

Frag am besten vor dem Buchen, wie wahrscheinlich es ist, im Moment Walhaie zu sehen. Natürlich ist das keine Garantie, aber wenn die Tour Guides erzählen, dass sie die letzten 2 Wochen jeden Tag Walhaie gesehen haben, ist das zumindest ein guter Indikator.

Einen umfassenden Artikel über die beste Reisezeit für Mexiko findest du außerdem hier.

Preise

Die Preise für die Walhai Touren bewegen sich in einem Rahmen von 150 € bis 180 € pro Person. In Pesos ergibt das eine Spanne 3000 bis 3700 $ MXN. In der Nebensaison findest du Preise eher in der unteren Spanne, zur Hochsaison werden die Preise teurer. Mit etwas Geschick wirst du vielleicht um die 10 € zu deinen Gunsten raushandeln können, aber viel ist da nicht zu machen.

Ein großer Faktor in den Preisen sind einfach die Spritkosten für das Boot. Da die Boote jeweils mehrere Stunden unterwegs sind, ist da leider nicht viel zu machen, bevor es unwirtschaftlich für die Betreiber wird.

Ablauf einer Walhai Tour

Die Touren starten alle gemeinsam vom selben Anleger in Holbox. Wir sind die Tour von Holbox aus angegangen. Treffpunkt war 6:30 in der Früh am Pier.

Anschließend suchst du dir einen am besten schattigen Platz auf dem Boot und machst es dir für die nächsten 2 Stunden bequem. So lange dauert es in der Regel, bis du die Futterplätze der Walhaie erreichst. 

Bei den Tieren verbringst du etwa eine halbe Stunde, wobei jeder 2 Mal ins Wasser springen darf. Eine Schnorchel-Einheit dauert dabei um die 90 – 120 Sekunden. Mehr zu dem Ablauf findest du weiter unten in meinem Erfahrungsbericht.

Auf dem Rückweg nach Holbox geht es noch nach Cabo Catoche. Dort kannst du an einem relativ unspektakulären kleinen Riff schnorcheln.

Während dieser Zeit bereitet die Crew an Bord der Boote einen kleinen Snack zu Mittag vor, der anschließend am Strand gegessen wird.

Danach geht es nach einem kleinen Schlenker durch die Mangroven und Vogelgebiete zurück nach Holbox.

Wir haben das Boot um kurz nach 15 Uhr wieder verlassen. Insgesamt waren wir also gut 9 Stunden lang unterwegs.

Mein Erfahrungsbericht mit den Walhaien

Abfahrt

Los geht es um 6:30 am Anleger. Dort gibt es eine Tasse Kaffee, während du wartest, dass alle langsam eintrudeln. Wir haben uns am Tag vorher noch eine Schnitte im Supermarkt zum Frühstück geholt, die wir dort genüsslich verspeisten.

Von deinem Tourveranstalter bekommst du den Namen von jemandem genannt, der an diesem Tag auf dich warten wird. Bei uns war es Marisol. Jeder am Pier kannte sie und konnte uns sagen, wo sie gerade herum lief. Auf einem Klemmbrett hatte sie alle Namen für die heutige Tour und hakte uns ab.

Sie sagt dir dann, wo du warten sollst und schickt auch andere Leute aus deiner Gruppe zu dir. Behalte die Gruppe gut im Auge und verliere sie nicht. Nicht, dass du noch auf dem falschen Boot landest oder sie sogar ohne dich ablegen.

Außerdem lohnt es sich, pünktlich zu sein, denn es düsen alle Boote in die gleiche Richtung ab und haben alle das gleiche Ziel.

Irgendwann bekommst du das Signal zum Einsteigen. Such dir am besten ein schattiges Plätzchen, denn obwohl es noch früh ist, kann die Sonne schon ganz schön auf der Haut brennen.

Pack dir unbedingt Sonnencreme ein. Achte aber bitte darauf, dass sie für Meeresbewohner und Riffe nicht schädlich ist. Dein Touranbieter wird dich sicher auch darauf aufmerksam machen.

Vorbereitungen auf der Fahrt

Die Aufenthaltsdauer bei den Walen und die Boots- und Personenanzahl pro Tag ist streng limitiert. Schwimmwesten sind ebenfalls Pflicht bei den Walhaien. Wir vermuten, dass die Menschen so wegen der grellen Farben besser von den Walen gesehen werden.

Leider behindern die Westen dich sehr beim Schwimmen. Du musst unbedingt darauf achten, dass die Flossen unter Wasser bleiben und du nicht in der Luft trittst, denn dann wird der Walhai dich schnell abhängen. Bei den Walen geht alles sehr schnell, achte also genau auf die Anweisungen deines Guides.

Auf dem Weg zu den Walhaien holt unser Guide einen kleinen Plüschwalhai aus seiner Kiste und erklärt uns an ihm seine Besonderheiten. In einer lebhaften Demonstration zeigt er uns auch, wie wir später mit den Walen schnorcheln werden.

Insgesamt geht es für jeden an Bord 2 Mal ins Wasser. Es werden Zweierteams gebildet, die jeweils einzeln reinspringen.

Da es Bord nur zwei paar Flossen gibt, zieht das Team was aus dem Wasser kommt, die Flossen sofort aus und gibt sie dem übernächsten Team. Währenddessen springt das nächste Team schon rein. So bleibt genug Zeit, die Flossen anzuziehen. Nach dem Schema rotiert das dann durch, bis jeder 2 Mal dran war.

Der Guide springt immer mit ins Wasser und gibt dir Anweisungen, wohin du schwimmen sollst. Der Kapitän beobachtet das Geschehen von oben und gibt dem Guide Hinweise, was der Walhai macht und in welche Richtung er schwimmt. So kannst du dich voll auf den Wal konzentrieren und die Zeit im Wasser am besten nutzen.

Die Walhaie sind extrem schnell, du musst also paddeln, was das Zeug hält. Eine Begegnung dauert meist nicht länger als 90 – 120 Sekunden, dann ist der Wal schon aus deinem Sichtfeld verschwunden.

Wir waren erst ein wenig enttäuscht, dass wir nur 2x 50 Sekunden Zeit haben, aber glaub mir, das ist wirklich genug. Die 2 Minuten am Stück mit voller Kraft zu schwimmen ist super anstrengend. Beim zweiten Mal hat Marie schon nicht mehr richtig mithalten können, ein drittes oder sogar viertes Mal hätte vermutlich garnicht funktioniert.

Auf dem Weg sehen wir hin und wieder Delfine aus dem Wasser springen. Mit etwas Glück kannst du sogar Schildkröten und Mantarochen begegnen. 

Es geht los

Die verschiedenen Boote halten ständig Funkkontakt und informieren sich gegenseitig über Walhaisichtungen. Wir sind an einer Stelle angekommen, an der eine kleine Gruppe von Tieren war. Da aber bereits zwei Boote um sie herum schwammen, hat der Kapitän entschieden, dass wir uns nicht dazu quetschen werden und stattdessen weiterfahren.

Wir waren einerseits etwas traurig, dass wir nicht reinspringen durften, andererseits aber dadurch auch zufrieden mit unserer Wahl des Veranstalters. Das hat uns gezeigt, dass dort auch wirklich auf das Wohl der Walhaie geachtet wird und nicht nur alles getan wird, um den Kunden zufrieden zu stellen.

Dann kamen wir endlich an eine riesige Gruppe von Walhaien. Viele andere Boote waren schon vor uns da, aber die Menge hat sich gut verteilt und es waren noch genügend einzelne Tiere im Wasser. Der Kapitän hat sich ein kleines Grüppchen am Rand ausgesucht und ist langsam dorthin gefahren. Währenddessen haben sich die ersten zwei Teams auf dem Boot fertig gemacht und der Guide saß absprungbereit auf der Leiter.

Dann war es soweit. Der Kapitän hat uns gekonnt einige Meter vor einen Walhai manövriert. Auf dem Boot hat man sein flaches Gesicht und seine Augen sehen können. Er gab das Zeichen und der Guide ist mit den beiden Ersten ins Wasser gesprungen. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass der Walhai nicht kehrt macht und davon schwimmt, das kann nämlich auch passieren.

Sobald du im Wasser bist, musst du sofort anfangen, in die gleiche Richtung zu schwimmen wie der Wal. Er holt dich dann von hinten ein und schwimmt an dir vorbei. Du kannst ihn in dieser Zeit von vorne bis hinten bestaunen.

Sobald er an dir vorbei ist, hast du noch ein paar Sekunden um hinter ihm her zu schwimmen, bis es wieder aus dem Wasser raus geht. Pass aber auf die Schwanzflosse auf. Dieses riesige Gerät erzeugt so unglaublich viel Strömung! Ich bin einmal von den Wassermassen erwischt worden, das hat mir beinahe die Taucherbrille vom Gesicht gerissen.

Bei unserer ersten Runde habe ich in der Hektik total den Einsatz verpasst. Während der Guide ins Wasser gehüpft ist, blieb ich einfach am Rand des Bootes sitzen. Ich wollte nichts falsch machen und war einfach total nervös.

Der Guide hat sich daraufhin mit einem Flossenschlag aus dem Wasser katapultiert und hat mich an den Knien ins Wasser gezogen. Als ich dann drin war, hab ich begriffen, was los war und habe sofort angefangen zu paddeln, gerade noch rechtzeitig.

Der riesige Walhai war schon direkt hinter mir und ich habe ihn in seiner vollen Pracht bewundern können.

Auf nach Cabo Catoche

Nach dem Spektakel sind wir total erschöpft und überglücklich den Rückweg nach Holbox angetreten. Die Stimmung auf dem Boot war traumhaft! Wir haben uns alle gegenseitig unsere Fotos und Videos auf den Action Cams gezeigt und uns über die Wale unterhalten.

Auf etwa halbem Weg legten wir einen Zwischenstopp bei Cabo Catoche ein. Hier konnten wir für etwa eine halbe Stunde an einem relativ unspektakulären kleinen Riff schnorcheln, während die Crew das Essen für uns vorbereitet hat. Du kannst kleine Fischschwärme sehen und mit etwas Glück schwimmt ein kleiner Rochen an dir vorbei.

Für das Essen gehst du an den Strand. Dort steht ein kleines Restaurant mit Tischen und Bänken im Sand. Pack dir am besten etwas Bargeld ein, dann kannst du dir dort auch ein Getränk kaufen.

Dort gibt es dann köstliche Ceviche. Wir haben dem Veranstalter am Vortag gesagt, dass Marie vegetarisch ist und ich keinen Fisch mag, also gab es für uns Fischlose Ceviche, die auch total lecker waren. Dazu gibt es Nachos, Guacamole und leckere Salsa.

Am Strand liegen einige Kokosnüsse, die dir von dem Personal dort kostenlos zum Trinken und Auslöffeln geöffnet werden. Du musst sie nur einsammeln und ihnen geben.

Rückweg

Nach dem Essen gibt es noch einen kurzen Abstecher in die Mangroven von Bahia Ceviche, wo auf den Sandbänken viele verschiedene Vögel zu sehen sind. Die großen Boote fahren allerdings nicht tief in die Mangroven rein, aber du kannst wenigstens mal ein bisschen gucken. Der Schlenker dauert nicht länger als 5 Minuten.

Um etwa 15 Uhr waren wir wieder zurück am Strand von Holbox. 

Tipps

  • Riffsichere Sonnencreme einpacken
  • Trinkwasser gibt es auf dem Boot
  • Wenn vorhanden, lohnt sich eine eigene Taucherbrille und Flossen
  • Besorg dir am Vortag etwas zum Frühstücken
  • Versuche, auf dem Boot eine Schattenplatz zu kriegen
  • Hör deinem Guide genau zu und befolge seine Anweisungen aufs Wort

Fazit zur Walhai Tour

Die Tour war atemberaubend schön und wird mir vermutlich für immer in Erinnerung bleiben. Trotz des hohen Preises und des langen Weges eine absolute Empfehlung von mir!

Ich würde immer wieder bei Willy’s mit ins Boot steigen. Die Guides und der Kapitän sind absolut professionell und haben immer gute Laune. Außerdem haben sie viel von sich und ihren Familien erzählt, was uns ihre Kultur etwas näher gebracht hat.

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