Krakau, die Stadt, in der einst die Könige Polens gekrönt wurden und regierten, blieb bis 1596 Polens Hauptstadt. Heute ist sie mit rund 760.000 Einwohnern noch immer die zweitgrößte Stadt des Landes und lockt mit ihrer Universität Studenten aus allen Ländern an.
Jede Ecke Krakaus ist an Geschichtsträchtigkeit nicht zu überbieten und überzeugt auf der anderen Seite doch mit frischer Energie der jungen Leute.
In diesem Artikel findest du die besten Sehenswürdigkeiten in Krakau und Umgebung. Lies hier alles, was man in Krakau machen kann.
1. Undergroundbars
Mein absolutes Highlight sind die vielen Undergroundbars, welche du in den alten Kellergewölben unter den Häusern im Zentrum der Stadt finden kannst. Von außen kaum sichtbar versteckt sich unterirdisch eine ganz andere Welt als draußen auf der Straße.
Tritt ein und lass dich in eine andere Zeit entführen. Besonders das Mercy Brown wurde mir von einem guten Freund empfohlen. Ich habe es leider selbst nicht geschafft, aber laut ihm lohnt sich ein Ausflug nach Krakau allein deshalb schon. Aber seht selbst.
2. Das historische Zentrum
Die Altstadt von Krakau war einst von hohen Wällen umgeben, die du aus der Luft noch immer erkennen kannst. Nun befindet sich an ihrer Stelle ein schöner Park, der dich zu einem Spaziergang rund um die ganze Stadt einlädt.
Zusammen mit der Burg Wawel und dem jüdischen Viertel Kazimierz bildet die Altstadt das historische Zentrum von Krakau. Das hat es sogar schon auf die allererste Liste des Unesco-Weltkulturerbes geschafft.
Nimm dir die Zeit und schlendere durch die alten Gassen. Setz dich in ein schönes Café, trink ein Piwo oder genieß ein paar Piroggen und sieh dem wilden Treiben auf der Straße zu.
3. Der Marktplatz
Im Herzen der Altstadt liegt ein großer Platz, gesäumt von vielen schönen Cafes und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Von hier aus hat man auch die beste Sicht auf die vielen Künstler, welche hier im ständigen Welchsel ihre besten Choreographien aufführen.
Egal ob Magier, Breakdancer oder jede andere Art von Entertainern, die wissen hier wie man eine ordentliche Show präsentiert. Ich habe auf meinen Reisen schon viele, meist eher nervige Straßenkünstler sehen müssen – die hier in Krakau sind im Gegensatz dazu aber wirklich sehenswert.
In der Mitte des Marktplatzes ragen die architektonisch einzigartigen Tuchhallen in die Höhe. Sie erhielten ihren Namen von dem Handel mit Tüchern, die früher hier rundherum auf dem Marktplatz verkauft wurden. Heute findest du an dieser Stelle allerlei Mitbringsel und Andenken für Zuhause.
Schau dich in aller Ruhe um und bring deinen Freunden oder Familie etwas Schönes mit. Besonders cool fand ich die vielen Drachen, die hier verkauft werden.
4. Marienkirche und die Sage vom Hejnał
An der Seite des Marktplatzes prunkt die große Marienkirche. Stündlich erklingt von der Spitze des Kirchturms die Hejnał Triumphmelodie.
Der Legende zufolge spielte 1241 ein Trompeter bei einem Angriff der Tataren auf die Stadt ebendiese Melodie von dem Turm hinab, um die Anwohner zu warnen. Kurz nachdem er begonnen hatte, wurde er jedoch von einem Pfeil der Angreifer getroffen.
Die Einwohner schafften es seinetwegen gerade noch rechtzeitig, die Stadttore zu schließen. Noch heute verstummt ihm zu Ehren die Melodie nach genau dem letzten Ton des Trompeters damals. Hier kannst du dir diese ergreifende Darbietung anhören.
In den Öffnungszeiten der Marienkirche von 11:30 Uhr bis 17:45 Uhr kannst du sogar bis auf den Turm hinaufsteigen und dem Trompeter aus nächster Nähe zusehen. Es empfiehlt sich, vorher online Tickets zu reservieren, da sie oft ausgebucht sein können.
5. Das jüdische Viertel Kazimierz
Im Süden des historischen Zentrums von Krakau, direkt neben der Burg Wawel am Ufer der Weichsel, findest du das jüdische Viertel Kazimierz. Ursprünglich war es eine eigenständige Stadt, heute gehört es als Stadtteil zu Krakau dazu.
Es ist erstaunlich, wie viel der jüdischen Kultur hier erhalten geblieben ist, wenn man bedenkt, dass die Nazis die von ihnen besetzten Gebiete beinahe dem Erdboden gleichgemacht haben.
Du kannst hier Synagogen, Bethäuser und Friedhöfe finden. An den Hausfassaden sind hebräische Inschriften und Davidsterne angebracht.
Besonders empfehlen kann ich dir auch in einem der vielen schicken Restaurants das köstliche traditionelle Essen zu probieren. Mein Lieblingsladen ist definitiv das Hamsa. Für einen leckeren Cocktail oder Tee, schau mal im Hevre vorbei. Diese Bar hat sich in einer alten Synagoge niedergelassen.
6. Die Burg Wawel und die Legende des Drachen
Im Süden, an die ehemaligen Wälle angeschlossen, liegt die sagenumwobene Burg Wawel. Sie liegt auf einem Hügel, von dem aus man einen wundervollen Blick über die Weichsel hat.
Innerhalb der Burgmauern befindet sich eine riesige Kathedrale und die ehemalige Königsresidenz. Ein Rundgang durch die alten Gemäuer kostet nicht viel und ist die Zeit allemal wert.
Angeblich wurde die Stadt einst auf der Höhle eines Drachen erbaut. Die Burg steht exakt auf dem Hügel, der die Höhe beherbergt. Der Drache terrorisierte die Bewohner der noch jungen Stadt, brannte ihre Häuser nieder und fraß ihre Tiere. Er konnte nur durch monatliche Opferungen der Mädchen des Dorfes besänftigt werden.
Als es bald kaum noch Mädchen in der Umgebung gab, versprach der König demjenigen die Hand seiner Tochter, der es schafft, den Drachen zu bezwingen.
Nachdem viele Ritter kläglich gescheitert waren, schaffte es ein junger Schusterlehrling mit einer List dem Schrecken ein Ende zu bereiten. Er füllte ein totes Lamm mit Schwefel und legte es vor der Höhle des Drachen ab.
Der Drache verschlang das Lamm und bekam daraufhin einen so gewaltigen Durst, dass er schnurstracks zur Weichsel lief und anfing zu trinken. All das Wasser konnte seinen Durst aber nicht löschen, und so trank er weiter und weiter. So lange, bis er platzte.
Der Drache war besiegt, das Volk jubelte und der Schuster durfte die Tochter des Königs heiraten und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende zusammen.
Wenn du den schrecklichen Drachen mal aus der Nähe betrachten möchtest, dann geh den kleinen Weg von der Burg Wawel hinab zur Weichsel. Dort, am Fuße des Hügels, erhebt sich die grausige Statue eines sechsbeinigen Drachen empor. Sie spuckt sogar alle 5 Minuten Feuer.
7. Die alte Salzmine Wieliczka
Ein kleiner Geheimtipp für deine Reise nach Krakau ist das alte Salzbergwerk Wieliczka. Das ist nach etwa 25 Minuten Zugfahrt von Krakau aus einfach zu erreichen und in jedem Fall einen Besuch wert.
Nach ewig erscheinenden Treppen hinab in die Tiefe findest du dich etwas mehr als 130 Meter unter der Erde wieder, was schon ein recht seltsames Gefühl sein kann. Die geführte Tour leitet dich zwei Stunden lang durch verschiedene Abschnitte der Mine.
Auf deinem Weg kommst du an einer Vielzahl von Kammern vorbei. In einigen kannst du die alten Maschinen bestaunen, in anderen werden schöne Kunstwerke aus Salz ausgestellt. Auch unterirdische Salzseen wirst du auf deinem Weg antreffen.
Ganz am Ende der Führung befindet sich das Highlight der Führung. Ihr tretet in einen großen Stollen ein und erblickt eine riesengroße Kapelle mit Kronleuchter, die aus Salz geformt wurden.
8. Ein Besuch in Auschwitz
Nicht weit von Krakau befindet sich das größte Vernichtungslager, das Deutschland während des Nazi-Regimes gebaut hat. Hier wurden Millionen von Menschen, zusammengepfercht in Zügen, hergefahren und auf schrecklichste Weise misshandelt und ermordet.
Heute ist das riesige Gelände ein großes Freilichtmuseum und eine einzige Warnung an die Menschheit, dass so etwas unter keinen Umständen jemals wieder passieren darf.
Die Anfahrt dauert mit etwa 1,5 Stunden relativ lange und du solltest dir eine geführte Tour organisieren, denn auf dem Gelände selbst gibt es leider keine Infotafeln.
Ich selbst habe es bisher leider nicht geschafft, mir diese Bilder anzusehen, aber auf diesem Blog habe ich einen sehr guten und ausführlichen Artikel für euch zum Nachlesen gefunden.
9. Eine Pause im Katzencafe Kociarnia
Wenn du, genau wie ich, nach dieser emotionalen Achterbahn, dem Drachen und dem Feiern auch mal einfach eine Auszeit brauchst, kann ich dir das Katzencafe Kociarnia in Krakau wärmstens ans Herz legen.
Nachdem du durch einen geschützten Eingangsbereich eingetreten und dir einen köstlichen Kaffee und ein leckeres Stück Kuchen bestellt hast, bekommst du eine Mini-Katze zugewiesen. Diese Katze signalisiert den Kellnern, wohin sie deine Bestellung bringen sollen.
In dem Hauptraum angekommen, kannst du dir einen kleinen gemütlichen Tisch aussuchen und dich hinsetzen. Pass aber auf dem Weg dahin auf, nicht über die vielen Katzen zu stolpern, die da auf dem Boden spielen und sich streicheln lassen.
Lass dir einen Augenblick Zeit, um das ganze Gewusel sacken zu lassen und genieße deinen Kuchen. So langsam müsstest du merken, wie die Entspannung bei dir einsetzt. Wer kann bei so viel Niedlichkeit schon lange gestresst sein?
Wenn du dich bereit fühlst, steh auf, sieh dich in den anderen Räumen um und streichel eine Katze. Es liegt auch ganz viel Spielzeug herum. Such dir was tolles aus und spiel ruhig eine Runde mit den kleinen Fellnasen.
Ich verspreche dir, nach einer Stunde in dem Cafe fühlst du dich wie neugeboren.
Hallo Patrick!
Ich liebe Krakau! Die Stadt gehört zu den wenigen Orten, die ich schon mehrmals besucht habe, obwohl sie weit weg sind. Die Undergroundbars in den alten Kellergewölben sind übrigens auch mein absolutes Highlight. Schon deshalb lohnt sich die Reise.
Viele Grüße
Felicitas